Wie in vielen nieder gelegenen Skigebieten gehen auch in Seefeld nach dem frühen Winterende und Pisten- und Loipensperren die Wogen hoch: Trotz der frühen Osterferien mussten nun auch die meisten Skipisten die Präparierung einstellen. Die Trockenheit und die lange Zeit ohne Frost und Neuschnee trugen das ihre dazu bei, dass die Pistenraupen nur noch braune Spuren hinterlassen. Nur auf der Rosshütte kann man dank des vielen Schnees auf über 1500 Meter Seehöhe noch dem Skivergnügen frönen.
Leonie Schneider, Geschäftsführerin der Gschwandtkopflifte, gegenüber der PZ: “Aus geschäftlichen Gründen hätte ich auch gerne bis Ende März die Skisaison hingezogen. Doch aus Sicherheits- und Nachhaltigkeitsgründen konnten wir den Betrieb nicht aufrecht erhalten. Als vergangene Woche die Teilnehmer des Harrer-Cups anreisten, stellte der Streckenchef fest, dass er mit dem Stangenbohrer, ohne diesen einzuschalten, auf den Boden durchsackte. Wir mussten die Rennen in die Axamer Lizum verlegen. Nur als es am Freitag in der Nacht kurz fror, konnten wir am Samstag den letzten Bewerb noch bei uns abhalten. Die Deutsche Meisterschaft mussten wir zähneknirschend absagen.”
Eine Beobachtung von Pistenraupenfahrer Luis Hanser führte letztlich zum endgültigen Saisonende: “Wir hatten nur im Dezember ausreichend Schnee. Danach war es zu trocken und ab Mitte Jänner viel zu warm. Ich hab daher den Feber über von oben nach unten präpariert, da ich aufwärts hängen geblieben wäre. Zuletzt konnte ich nur mehr einzelne Bereiche der Piste anfahren, weil ich an den anderen Stellen bis zum Boden einbrach, Auch wenn wir dank der Nordlage genug Kunstschnee auf der Piste haben, kann man bei diesen Verhältnissen, ohne Schaden anzurichten, nicht mehr mit den schweren Raupen fahren!”
Seniorchef Wolfgang Schneider beobachtete von Gran Canaria aus auf der Panoramakamera die Zick-Zack-Fahrten seines legendären Bullyfahrers: “Hanser fährt seit fast 28 Jahren mit der Raupe. Ich hab ihn angerufen und er schilderte mir die Zustände. Da hab ich mich an Leonie gewandt und ihr gesagt, dass sie das prüfen müsse. Leonie und ich haben entschieden, den Betrieb einzustellen.”
Leonie: “Die Gäste, die eine Skikarte kaufen, haben das Recht auf eine präparierte Piste und für deren Sicherheit müssen wir garantieren.” Über die Kritik im Ort schüttelt sie nur den Kopf: “Auch ich betreibe noch einen Gastronomiebetrieb am Gschwandtkopfgipfel und einen Vermietungsbetrieb im Tal. Ich würde mir doch nicht selbst schaden und den Lift schließen, wenn es noch irgendwie vertretbar wäre.”
Leonie ergänzt: “Wir haben im Dezember und Anfang Jänner gleich viel künstlich beschneit, wie anderen Jahren. Im Feber rückte dreimal ein Beschneiungsteam aus, doch wir konnten wegen der warmen Temperaturen nur zwei Stunden beschneien. Die Natur hat uns gezeigt, dass man in so einem Winter gegen sie nicht ankommt!”
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