Ex-TVB Vorstand Luigi Marcati hat den Mangel an Faschingsverantaltungen in der Seefelder Fußgängerzone zum Anlass genommen, um einen offenen Brief an den Tourismusverband zu richten. Unter anderem kritisiert er die Dezentralisierung innerhalb der Regionsgemeinden, die Ideenlosigkeit bei der Ausrichtung des Weihnachtsmarktes und die Ausdünnung der Veranstaltungen, insbesondere in den Wintermonaten.
Hier der Brief in voller Länge: “Nicht zuletzt das „grandiose“ Seefelder Faschingsprogramm hat mich davon überzeugt, dass es Zeit für Kritik an den Verantwortlichen des Tourismus in Seefeld ist. Ich selbst bin seit 50 Jahren Touristiker mit Leib und Seele und habe – denke ich – auch einiges bewirkt. In meiner Zeit als Vorstand im TVB konnten wir viele Veranstaltungen nach Seefeld holen, wir haben uns auf die wesentlichen Vorteile Seefelds – wie eine Fußgängerzone, die ihresgleichen sucht – konzentriert und diese belebt. Dass die Schaffung eines Begegnungspunktes mit derartigem Potential nicht nur zum Vorteil Seefelds, sondern der ganzen Region ist, war damals eigentlich allen klar.
Warum dieser Fokus heute verloren gegangen ist, kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich müssen alle Plateaugemeinden vom TVB profitieren – die aktuelle Politik geht aber meines Erachtens in die falsche Richtung. Diese Dezentralisierung ist nicht nur schlecht für Seefeld, sondern für die gesamte Olympiaregion (diesen Markennamen abzuschaffen war meiner Meinung nach ein Schildbürgerstreich).
Dass die Fußgängerzone nicht mehr ist, was sie war, sollte jedem bewusst sein – Fluktuation der Läden und Leerstände sprechen für sich. Nicht mehr wegzudenken ist der Weihnachtsmarkt (eines meiner Projekte), und das, obwohl man ihn nur laufen lässt ohne Innovationen. Nicht mehr wegzudenken wären auch andere Veranstaltungen gewesen – die von den Tourismusverantwortlichen Seefelds aber dennoch „versenkt“ worden sind.
Wenn man sich im Veranstaltungskalender des TVB die Highlights ansieht, müsste man eigentlich feuchte Augen bekommen. Die einzigen „Feste“, die es überhaupt noch gibt, werden von der Kaufmannschaft und den Vereinen organisiert. Die Musikkapellenplatzkonzerte in Scharnitz und Leutasch sind die musikalischen Aushängeschilder der Wintersaison? (Keinesfalls möchte ich den kulturellen und musikalischen Wert ebendieser in Frage stellen, aber in einer Tourismusregion sollte es durchaus auch andere musikalische Highlights (Zielgruppe!) geben).
Wo sind eine Winterparty, ein Kristallzauber, ein Schneefest geblieben? Ein Handwerksfest stand auf der Kippe, die Nordic Triple wird in Frage gestellt, deren (Werbe)-Wert wohl außer Frage steht.
Wenn der Tourismusverband schon in den eigenen Reihen niemanden hat, der sich mit Veranstaltungen auskennt, dann sollte man sich externe Hilfe holen. Bei der Mitarbeiteranzahl kommt’s auf einen mehr auch nicht mehr an!” (Luigi Marcati, Seefeld)
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