Der Seefelder Gemeinderat ist mit einer sehr lebendigen Debatte in die neu Gemeinderatsperiode gestartet. Unter anderem wurde über Ukraine-Flüchtlinge, die neue Kindergartentarifordnung und ein Halte- und Parkverbot beim Busterminal diskutiert. Bgm. Markus Wackerle und seine Seefelder Bürgerliste verzichteten auf je einen Sitz in den Ausschüssen zugunsten von “Für unser Seefeld” und verhalfen so Bettina Moncher und ihrer Liste zu je einem Ausschusssitz.
In den letzten Jahren verliefen Seefelder Gemeinderatssitzungen sogar mit mehr als 20 Punkten meist ohne größere Debatten. Dieses Mal umfasste die Tagesordnung gerade einmal zehn Tagesordnungspunkte und die Sitzung ging erst nach mehr als zwei Stunden zu Ende. Vieles wurde in der Öffentlichkeit diskutiert, was normalerweise in Ausschüssen oder Vorbereitungssitzungen abgehandelt wurde – ganz Freude der über 30 anwesenden Zuseher.
Bgm. Wackerle berichtete, dass die Happy Skicard ausgelaufen sei und es intensive Gespräche über eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Liftbetreibern gäbe. Um das Seniorencafé zu retten, konnte die Hospizgemeinschaft gewonnen werden. Die Rosshütte und der Altenwohnheimverband Telfs werden den Betrieb mit Kaffee und Kuchen beliefern. Am 7. Mai soll ein Bewerbungsfest stattfinden. Ziel ist es, ein Bediencafé zu sichern, das langfristig für die Gemeinde keine größeren Abgänge produziere.
Das Land Tirol habe vorerst 160 ukrainische Flüchtlinge in leerstehenden Seefelder Hotels untergebracht. Es gibt noch keine Vorbereitungen, wie man diese integrieren könnte. Für 32 Minderjährige gelte es Schul- und Kindergartenplätze zu finden. Gerade im Kindergarten mangelt es aber an Räumlichkeiten. Der Ortschef dankte Philip Mausser und Christian Raunigger für die Durchführung eines “2 Gether Festivals”, dessen Reinerlös diesen Flüchtlingen zu Gute kommen soll und ersuchte den Sozialausschuss, Integrationsmaßnahmen zu suchen. GR Alexander Schmid regte an, dass man auch mit den anderen Plateaubürgermeistern in Kontakt treten soll, da auch dort viele Flüchtlinge untergebracht wurden. GR Birgit Weihs-Dopfer meinte, dass man Freiwillige für den Deutschunterricht gewinnen könne.
Deutliche Verbesserungen soll es ab Sommer 2023 beim Nahverkehr geben: Dank den Vorschlägen der Reither Firma Planoptimo soll es zu einer deutlichen Angebotsverbesserung und sogar zu einer Kostenreduktion kommen. Für den Bauhof kaufte man eine gebrauchte Schneefräse an, da die alte im Winter kaputt geworden war.
Bei den Ausschüssen wurden Hannes Norz (Überprüfungsausschuss), Anton Hiltpolt (Bau- und Raumordnungsausschuss), Birgit Weihs-Dopfer (Wirtschaft-, Umwelt- und Fußgängerzonenauschuss), Frank Prantl (Sozial- und Bildungsausschuss) und Christian Raunigger (Dorfleben-, Kunst- und Vereinsausschuss) zu Obleuten gewählt. Nach einer heftigen Debatte wurde die Beratung über die Verordnung eines Parkverbots im Bereich des Busterminals dem Bauausschuss zugeteilt. Einige Gemeinderäte sprachen sich dafür aus, die Ladezone bei der Sparkasse mit Blumentrögen zu versperren. Da aber vor dem Hotel Max im Falle eines Schienenersatzverkehrs eine Nothaltestelle verordnet ist und der Wendekreis vor der Fußgängerzone keine Kurzparkzone zulässt, konnte man im Gemeinderat vorerst keine Lösung finden.
Ebenso erging es der von Kindergartenleiterin Karoline Zorzi ausgearbeiteten Kindergartentarif-Ordnung, mit der sie versuchte, die Tarife an die tirolweiten Abgaben anzupassen und dabei trotzdem eine möglichst hohe Flexibilität für die Eltern zu wahren. Obwohl Seefeld seit fast 20 Jahren keine Anpassung vorgenommen hatte und gerade die umliegenden Gemeinden wegen der günstigen Seefelder Tarife Druck ausüben, wehrten sich mehrere Gemeinderäte als ersten Schritt dieses Gemeinderats mit Erhöhungen im familienpolitischen Bereich zu starten. Anderen ging die Erhöhung von bis zu 100 Prozent viel zu weit, anderen fehlten die sozialen Abfederungen.
Unter Tagesordnungspunkt Allfälliges ersuchte Ersatz-GR Andrea Neuner, ihr Amt zur Verwaltung der Seefelder Trachten abzugeben. Diese Aufgabe übernahm Bettina Moncher. Bgm. Wackerle regte einen gemeinsamen Auftritt des Gemeinderates an: “Der sollte für viele Anlässe passend sein, da wir auch auf Vereinsveranstaltungen vermehrt anwesend sein wollen!”
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