Eine heftige Auseinandersetzung zwischen GR Sepp Kneisl und Bgm. Mag. Werner Frießer prägte einmal mehr die jüngste Seefelder Gemeinderatssitzung. Kneisl urgierte die WM-Abrechnung, die dem Gemeinderat immer noch nicht vorgelegt wurde. Diverse Auszahlungen seien noch nicht getätigt. Die WM Sportanlagen GmbH seien trotz eines 700.000-Euro-Einmalzuschusses durch die Gemeinde immer noch nicht liquide.
Kneisl hätte im Vorfeld der Sitzung mit ihm reden sollen, zeigte sich Bgm. Frießer empört. Durch seine Abberufung als Geschäftsführer der WM-Sportanlagen habe er nicht einmal Einblick in die Konten.
„Ich bin ehrenamtlicher Gemeinderat, der von den Seefeldern ständig angesprochen wird, wie es um die Finanzlage der Gemeinde bestellt ist“, so Kneisl genervt. „Du bis hingegen der bezahlte Bürgermeister, dessen Aufgabe es ist, den Bürgern Rechenschaft abzulegen. Ich sehe es nicht ein, dass ich immer als Streithansl und Querulant hingestellt werde, wenn ich die Anfragen der Bürger bei Gemeinderatssitzungen vorbringe!“
Konkret warf Kneisl Frießer vor, das Architektenhonorar von DI Simon Speigner für das Tenniscafé sei immer noch nicht überwiesen worden. Auch Landesgeld sei für die Tennisanlage noch nicht überwiesen. Bei der Beschneiungsanlage seien Mehrkosten zwischen Tvb und Gemeinde nicht geklärt. Auch vom ÖSV wäre noch eine Rückerstattung einzufordern. Damit GF Wolfgang Suitner die offenen Rechnungen begleichen könne, hätte bei der Raiffeisenbank eine Verlängerung des Kontokorrentrahmens beantragt werden sollen. Und auch bei den World Masters gäbe es noch offene Forderungen, die Frießer ohne Gemeinderatsbeschluss genehmigt habe: „Da noch nie im Gemeinderat über die WM-Abrechnung diskutiert wurde, blickt niemand von uns durch. Es wurden 42 Mio. ausgegeben und 30 Mio. als WM-relevant anerkannt. Für die Auszahlung der offenen Bundesmillionen werden Gemeinderatsbeschlüsse verlangt. Es müssen also alle Zahlen auf den Tisch, damit wir aus diesem Schlamassel heraus kommen!“
Bgm. Frießer konterte, dass er sich von GR Kneisl erwarte, ein klärendes Gespräch mit ihm zu suchen, bevor er solche Anschuldigungen in der Öffentlichkeit erhebt. Bei den Auszahlungen der WM Sportanlagen GmbH habe er keine Kontoeinsicht mehr. Seiner Meinung nach hat er persönlich die Verlängerung des Kontokorrentrahmens beantragt. Wenn es da aber Probleme gäbe, werde er dies umgehend in einem Gespräch mit Raiffeisen-Dir. Horst Mayr klären. Außerdem bekomme die Gesellschaft noch 300.000 Euro Vorsteuer vom Finanzamt zurück und dann gäbe es ohnehin keine Liquiditätsprobleme mehr.
Überprüfungsausschussobmann Alexander Schmid meinte, dass es höchst an der Zeit sei, seiner Forderung nachzukommen und alle Gemeindebetriebe durch eine Direktzahlung auf „Null“ zu setzen: „Nur so können wir sicher stellen, dass die Geschäftsführer ordentlich arbeiten können. Und der Gemeinderat kann schließlich deren Arbeit besser kontrollieren!“
Der verbale Schlagabtausch hatte jedenfalls zur Folge, dass sich Bgm. Frießer und GR Kneisl sofort nach der Gemeinderatssitzung trafen und wichtige Punkte klärten. Unter anderem wurde das Honorar von DI Speigner überwiesen und der Kontokorrentrahmen verlängert. Der Ortschef versprach, dass er schon bald eine GR-Sitzung einberufen werde, in der alle WM-Zahlen und Fakten auf den Tisch kommen.
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